Trockenfisch
Unser nächstes Etappenziel war die Hauptstadt Vientiane, die wir gegen Nachmittag erreichen wollten.
Wir lagen gut in der Zeit und so machten wir mehrfach einen Stop, wenn etwas interessantes in Sicht kam.
Zuerst hielten wir in einem Fischdorf in der Nähe des Nam Ngum Stausees, um uns dort die Stände der Fischer anzusehen.
Überall gab es getrockneten Fisch aller Art zu kaufen und ein entsprechender Geruch lag über dem ganzen Dorf.
Stellt dir einfach einen Limburger Käse auf der Heizung vor.
Einen weiteren Halt legten wir an einem Feuerplatz vor einem Dorf ein.
Hieng erklärte uns, wie hier die Toten nach den Regeln des buddhistischem Glaubens verbrannt werden.
Dabei hat man wenig Probleme damit, unter anderem auch alte Autoreifen zum anheizen des Feuers zu verwenden.
Ein wenig seltsam im Magen wurde mir aber, als ich eine verbrannte Armbanduhr in der frischen Asche entdeckte.
Elefantenweiher Vang Xang
Nach einem guten Mittagessen in einem einfachen, einheimischen Restaurant fuhren wir weiter auf der N13 in Richtung Süden.
Kurz vor dem Ort Phonsavavang verliessen wir die N13 und fuhren auf eine 5 Kilometer Schotterpiste.
Am Ende der Piste, die unserem Bus mal wieder das Letzte abforderte, liessen wir den Bus stehen und gingen zu fuss weiter durch den Dschungel.
Ziel war der Elefantenweiher Vang Xang (wo es aber keine Elefanten mehr zu sehen gibt) und die alten, aus dem Felsen gehauenen Buddhas im Khmer Stil.
Hierher verirren sich scheinbar nicht so häufig Touristen. Wir trafen jedenfalls keine anderen.
Als wir nach der Besichtigung wieder zum Bus kamen, erfuhren wir von Peng, dass inzwischen ein Reifen hinten rechts massiv Luft verlieren würde.
Wir hatten ja inzwischen kein funktionstüchtiges Reserverad mehr, aber
das sei aber kein Problem, da der andere Reifen der hinteren Zwillingsbereifung OK sei und wir damit die 60 Kilometer nach Vientiane schaffen würden. Dort würde er 2 neue Reifen montieren lassen.
Vientiane: Promenade am Mekong
Wir erreichten die Hauptstadt Vientiane gegen 16 Uhr.
Dort bezogen wir unser neues Hotel, das
"City Inn".
Es war das beste, das wir bisher auf der Rundreise hatten und wir sollten die nächsten 2 Nächte hier bleiben.
Nach dem wir die Zimmerschlüssel hatten, folgte zuerst das obligatorische Duschen und ausbreiten unserer notwendigen Klamotten für die nächsten Tage.
Toll, wie wir doch innerhalb von 10 Minuten jedes Zimmer verwüsten können.
Alle unsere elektrischen Geräte wurden an ihre Ladegeräte gehängt und das Netbook angeschlossen.
Im Hotel gab es schliesslich ein funktionierendes und dazu kostenloses Wi-Fi Netz.
Um 18:00 Uhr trafen wir uns mit Sabine und Holger, um die City zu erkunden.
Das Hotel lag sehr zentral und so brauchten wir kein TukTuk.
Zuerst gingen wir zu der Promenade am Mekong.
Hier war jede Menge los. Eine grosse Gruppe von Menschen machten eine Art von Aerobic im Sound einer gewaltigen Musikanlage und angeheizt durch einen Vorturner mit Mikrofon.
Nachtmarkt in Vientiane
Danach gingen wir zum Nachtmarkt, der ebenfalls an der langen Promenade gelegen war.
Dort bummelten wir über den Markt und deckten uns mit preiswerten T-Shirts und Magnetpins für den heimischen Kühlschrank ein.
Wie überall in Laos wurden wir niemals von den Händlern angequatscht, ob wir eine "Gangnam-Style CD" oder "Angry Birds Schuhe" (die Renner des Jahres) kaufen wollen.
Nach dem wir dem Nachtmarkt durchquert hatten, beschlossen wir, Essen zu gehen.
Das war kein Problem, da es hier massenhaft Restaurants jeder Preislage und Geschmacksrichtung gab.
Wir entschieden uns für ein typisch laotisches Restaurant, wo ich mir "hot and spicy pork meat" mit gebratenen Nudeln gönnte.
Auf dem Weg zurück zum Hotel machte wir dann doch Halt an einer Bar, um ein Bier und einen Pastis zu trinken.
Dort wurden wir gegen 22 Uhr sozusagen "rausgeworfen". Man packte einfach alles ein und machte an der Bar das Licht aus.
Die schwarzen Stupa "That Dam" in Vientiane
Inzwischen war es Freitag, der 16.11.2012.
Die erste Woche der Reise war schnell vergangen, aber es lag noch ein weiter Weg vor uns.
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle um 7:00 Uhr zum Frühstück.
Als alle mehr oder weniger satt waren (Hauptsache ist für mich ein starker, schwarzer Kaffee) brachen wir zu einer Stadtbesichtigung auf.
Da das Hotel sehr zentral lag, gingen wir zu Fuß.
Das erste Ziel war die schwarzen Stupa "That Dam".
Sie steht direkt neben der Botschaft der USA und soll der Mythologie nach, eine siebenköpfige Schlangengottheit beherbergen.
Ihre Entstehung soll bis in die frühesten Jahre Lnag Xangs zurückreichen.
Im Laufe der Zeit ging der imposanten Stupa die dazugehörige Tempelanlage verloren und sie steht heute mitten in einem Kreisverkehr.
Graubart Andy am "Ho Pha Keo",
dem ältesten Tempel in Laos
Als nächstes besuchten wir den "Wat Si Saket".
Gestiftet wurde Wat Si Saket im Jahr 1818 von König Anouvong.
1827 entsandte er seine Armee gegen Siam, wurde besiegt und Vientiane in der Folge weitgehend zerstört.
Verschont wurden nur wenige Bauten, darunter Wat Si Saket, möglicherweise, weil die Architektur sich eher am siamesischen als am laotischen Stil orientierte.
Der Gebäudekomplex, mit einer das Hauptgebäude mit seinem fünfteiligen Dach umgebenden Terrasse, ist von einer Mauer mit mehr als 2000 Buddha-Bildnissen aus Keramik und Silber umgeben.
Wat Si Saket beherbergt auch ein Museum, in dessen Inneren das Fotografieren allerdings verboten ist.
Auf der anderen Strassenseite (direkt neben dem Präsidentenpalast) besuchten wir dann noch den Tempel "Ho Pha Keo". Es ist der älteste Tempel in Laos.
Für uns war es allerdings das wichtigste, dass es hier Postkarten und Briefmarken zu kaufen gab.
Langsam wurde es Zeit, an Postkarten mit Urlaubsgrüssen zu denken.
Einigen Freunden hatten wir Zuhause eine Postkarte versprochen.
Die goldene Stupa "Pha That Luang" im Vientiane
Wir gingen weiter zum Nationalheiligtum der Laoten, der riesigen, goldenen Stupa "Pha That Luang".
Die Stupa wurde 1566 eingeweiht.
Während der siamesischen Eroberung im Jahr 1828 wurde sie stark beschädigt, weitere Zerstörungen richtete ein Blitzschlag im Jahr 1896 an.
Bereits 1900 fand eine Restaurierung des Bauwerks im Auftrag der französischen Kolonialregierung statt. Dieser Aufbau jedoch wurde schon in den 1930er Jahren revidiert und die Kolonialregierung begann, den Stupa originalgetreu wieder aufzubauen.
Sehr war mal wieder sehr heiss, etwa 34 Grad im Schatten.
Als wir das Gelände verliessen, wartete zum Glück Peng mit dem Bus auf uns.
Er hatte den Bus schon mit Hilfe der Klimaanlage auf erträgliche Temperatur gebracht und Wasserflaschen kalt gestellt, über die wir wie die Geier herfielen.
Blick vom Triumphbogen "Patou Xai" in Vientiane
Mit dem Bus ging es dann weiter zu dem Triumphbogen "Patou Xai".
Der 49 Meter hohe Monumentalbau steht am Ende der Xang-Prachtstraße.
Patou Xai wurde in den 1960er Jahren errichtet.
Massen von Fotografen warten hier auf Besucher, die gerne ein Erinnerungsfoto hätten.
Die Fotografen hatten in ihren Mopedanhängern batteriebetriebene Tintenstrahldrucker, um Fotos auch sofort ausdrucken zu können.
Wir wurden von ihnen allerdings nicht angesprochen.
Da die Fotografen aber immer auf meine Kamera und das aktuell montierte Objektiv schauten, ging ich davon aus, das sie es sowieso als sinnlos erachteten, uns anzusprechen.
Hieng hatte jedem der mochte eine Eintrittskarte zu dem Turm gekauft und so "enterten" wir Patou Xai .
Im Inneren gab es in Souvenierläden mit für uns uninteressantem und überteuertem Plunder.
Von oben hatte man aber einen tollen Blick über die Stadt.
Weltfriedensgong in Vientiane, Laos.
Da wir nach der Besichtigung des Turms noch Zeit hatten, schauten wir uns noch den Weltfriedensgong an.
Auf ihm waren Flaggen von allen Ländern der Erde und die Zeichen für die verschiedenen Religionen in der Welt.
Der Nachmittag war laut unseres Programms frei und so liessen wir uns gegen 13 Uhr an der Hauptpost und der grössten Shopping Mall der Stadt "aussetzen".
Hier gingen wir erstmal mit Holger und Sabine in die Shopping Mall, um zu sehen, wass hier so angeboten wurde. Eigentlich gab es aber auch nichts anderes als in allen besseren Läden des Landes.
Nur waren hier auch Markenläden präsent.
In einem Fotogeschäft schaute ich nach Objektiven und Zubehör für meine Nikon, aber es war auch nicht billiger als anderswo.
Das lag aber an dem eigenen Umrechnungsfaktor des Verkäufers.
Er hatte alles in thailändischen Bath ausgezeichnet und rechnete es in Dollar um, wobei er
den Wechselkurs verdreifachte.
Als er dann noch um 10% handeln wollte verlor ich das Interesse und ging.
Er wollte augenscheinlich nur "reiche Touristen" ausnehmen.
Genossin Susanne
Nach dem wir uns bei Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, besuchten wir noch den lokalen Markt (unterhalb der Shopping Mall) und ein weiteres Kaufhaus.
Danach gingen wir zu unserem Hotel um uns frisch zu machen..
Am Nachmittag gingen wir dann wieder mit Sabine und Holger zu der Promenade am Mekong.
Dort warteten wir wie viele andere auf den Sonnenuntergang mit Blick auf Thailand am anderen Ufer.
Abendessen waren wir in einem indischem Restaurant gegenüber vom Nachtmarkt.
Ich hatte Prawns "a la Chef" bestell und hatte das Pech, dass der Chef lieber kleine Portionen mochte.
Für 35.000 Kip gab es genau 8 Prawns. Zum Glück hatte ich mir noch ein Naan Brot mit Knoblauch für 7000 Kip bestellt. OK, 10.000 Kip waren ja nur 1 Euro.
Auf dem Weg zum Hotel machten wir noch einen Zwischenstopp im Supermarkt "M-Point Market" und kauften einen Vorrat an Beerlao (640 ml) Chem Zigaretten ( 5000 Kip pro Päckchen) und Chips.