Die Grenze zwischen Guatemala und Honduras.
Auf dem Weg zur Grenze machten wir eine Pause und kauften für den Tag Getränke ein. Dann ging es zur Grenzstation nach Honduras, die wir gegen 13:30 erreichten.
Emilio hatte uns vorher Einreisekarten um Ausfüllen gegeben und dann wieder eingesammelt, nach denen wir an der Grenze aber gar nicht gefragt wurden, da die Frau Emilio gut kannte und bei uns einfach einen Stempel in den Pass drückte.
Ei den Leuten von Willie lief es anders: Er hatte ihnen eine Handynachricht geschrieben, mit einer Adresse, wo sie die Papiere online ausfüllen sollten. Aber das hatte nicht funktioniert. Somit musste er erst mal mit den Einreisebehörde eine Weile in Spanisch diskutieren, bis auch sie einreisen durften.
Einen guten und erfahrenen Reiseleiter muss man eben haben.
Somit passierten wir die Grenze und waren nun in Honduras. Es war von hier aus nur noch eine kurze Reise, bis wir die Ruinen von
Copán erreichten.
Opferaltar G3 in der großen Plaza in Copán, Honduras
Hier angekommen, gingen wir zuerst durch einen Wald, wo sehr viele rote Aras in den Bäumen zu sehen waren. Dann begann unsere Besichtigung der alten Stadt mit Emilio, der uns alles über die Stadt und die Zeit ihrer Blüte unter ihrem Herrscher
18 Kaninchen erzählen konnte. Er war sehr bewandert in der Geschichte der Maya und kannte auch so manchen Professor, der sich mit der Thematik beschäftigte persönlich. Die Amerikaner hingegen hatten einen einheimischen Führer erhalten, der Englisch sprach.
Am Ende ging es wieder zu unserem Bus, wo wir im Andenkenladen noch einen Kühlschrankmagneten mit Honduras und Copán darauf kaufen mussten. Die Sammlung soll ja noch wachsen.
Von hier aus war es dann nicht mehr weit in die kleine Stadt Copán, wo unser
Hotel Marina lag. Es war direkt im Zentrum am großen Platz und es sollte somit leicht für uns sein, ein Restaurant für heute Abend zu finden.
Abendessen im "Mil Sabores" in Copán (Honduras)
Eigentlich war für uns ein Zimmer in der 1.Etage vorgesehen, aber auf Nachfrage von Susanne, das sie schlecht Treppen steigen könne, erhielten wir eines im Erdgeschoss. Nach dem wir es bezogen hatten, machten wir uns auf, eine kleine Runde im hellen durch die City zu drehen. Dabei stellte ich fest, dass es nicht in jedem Supermarkt von Honduras Bier zu kaufen gab. Aber ich fragte nach und man gab mir eine Beschreibung von einem lizensierten Laden, wo es Bier, Alkohol und Tabakwaren zu kaufen gab. Dort kaufte ich mir erst mal einen kleinen Vorrat einheimisches Bier (dorada ice) und wir entdeckten auch einen netten Laden ("
Mil Sabores") mit einer überdachten Terrasse, für das Abendessen direkt an der Ecke am Hotel. Zahlen konnte man dort mit Kreditkarte.
Nach dem wir im Hotel geduscht (und ich ein Honduras-Bier auf der Terrasse getrunken) hatte, gingen wir dort hin. Wir bestellten uns Burger. Die waren richtig gut und riesig.
Im Hotel trafen wir dann Diana und George, die an der Bar saßen. Sie hatten im Hotel gegessen. Wir fragten, ob wir uns zu ihnen setzen durften und es wurde ein schöner Abend an dem viel gelabert wurde. Wir beschlossen, demnächst zusammen Abends ein Restaurant zu suchen und Essen zu gehen.
Wilkommen im Acheologischen Park Quiriguá. Der Gebrauch von Schusswaffen war verboten.
11.Tag (Do)
Wie schon so oft begann unser Tag um 7 Uhr mit einem Frühstück im Hotelrestaurant. Hier wurde Essen a la carte serviert und so bestellte ich mir ein Omelette und Susanne das American Breakfast. Eine Stunde später ging es dann in den Bus und wir fuhren wieder zur Grenze nach Guatemala. Auch die Einreise war kein Problem: Ein kurzer Blick in den Reisepass, ein flüchtiger Stempel und wir konnten weiter.
Doch bald standen wir vor einem viele Kilometer langem Stau auf der Bundesstraße 9. Willie telefonierte (während der Fahrt) mit anderen Fahrern und erfuhr, dass es einen schweren LKW-Unfall auf dieser einzigen Strecke zur Atlantikküste gegeben hatte. Doch es gelang ihm, den Stau zu überholen , auch wenn wir dabei gelegentlich auf der linken Seite an den Straßenrand mussten, um Gegenverkehr durch zu lassen dann gelegentlich hatte es auch andere aus der Gegenrichtung geschafft, an der Unfallstelle vorbei zu kommen.
Noch vor der Unfallstelle erreichten wir dann die Abfahrt nach
Quiriguá, einer weiteren, verfallenen Mayastadt.
Herrscher K’ak’ Tiliw Chan Yopaat, Stele D, Quiriguá
Interessanter Weise befand sich die Anlage in mitten einer Bananenplantage. Im Jahr 1910 kaufte die United Fruit Company Quiriguá und das gesamte Land und weite Flächen in der Umgebung für Bananenpflanzungen. Eine Fläche von 120.000 m² wurde aber wegen der Ruinen als archäologische Zone ausgewiesen. Diese umfasst die Ruinen und deren nähere Umgebung.
Die Besiedlung begann um 200, der Bau der Akropolis um 550, die Blütezeit mit den Prachtbauten begann ab 700 und um 850 kam es zur völligen Einstellung aller Bauarbeiten. Der Aufstieg der Stadt begründet sich im Sieg des Königs von Quiriguá
K’ak’ Tiliw Chan Yopaat über Copán im Jahr 738. Am 29. April 738 nahm er
Waxaklajuun Ub’aah K’awiil („18 Kaninchen“), den 13. Herrscher von
Copán, gefangen und ließ ihn in Quiriguá enthaupten. Mit diesem Ereignis, das in zahlreichen Inschriften in Quiriguá gefeiert wurde, begründet sich dessen Aufstieg. Zuvor war Quiriguá vermutlich ein Vasallenstaat von Copán und wurde danach unabhängig.
Bedeutender als die Architektur sind die vielen Skulpturen Quiriguás, welche zu den eindrucksvollsten des alten Mesoamerika zählen.
Zoomorph B, Quiriguá
Dazu gehören ungewöhnlich hohe Stelen, die aufwendig aus monolithischen Steinblöcken geschnitten wurden. Die größte ist mehr als 10 m und wiegt etwa 60 Tonnen. Neben den hohen vertikalen Stelen befanden sich dort eine Anzahl Felsblöcke, die aufwendig in die Form mythologischer Tiere gebracht wurden. Diese Skulpturen werden als Zoomorphen bezeichnet; in ihrer Größe sind sie nahezu einzigartig. In den Dekorationen der Gebäudefassaden fanden sich des Weiteren verschiedene Altäre sowie Skulpturen.
Insgesamt reichte die künstlerische Qualität der Skulpturen nicht an jene von Copán heran. Die meisten der Baudenkmäler waren monumental formell und erscheinen streng, verglichen mit der natürlichen Anmut der Kunst dieser anderen Orte.
Die Stelen wurden zum Schutz – insbesondere vor den aus Flugzeugen versprühten chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln durch Palmdächer abgedeckt.
Auch hier führte uns Emilio durch die Anlage und erklärte die Stelen. Die Amerikaner gingen mit Willie, der dieses eben in Englisch auf seine Art machte.
Kleine Siesta nach der Besichtigung von Quiriguá.
Nach der Besichtigung kauften wir uns in einem Andenkenladen noch eine Miniatur-Stele für die Vitrine und ich mir ein T-Shirt mit den
Maya-Hieroglyphen für die Zahlen 1-19 darauf (das einzige auf dieser Reise). Ich fand es witzig, da es zuhause keiner verstehen würde. Wir hatten aber inzwischen gelernt, wie man die Zeichen zu lesen hatte. Dann ging es wieder zur Hauptstraße, wo sich die Lage nicht verändert hatte. Der Stau war noch immer da und so schnell lies sich das Wrack des verunglückten LKWs nicht beseitigen. Bei sowas konnte es Stunden dauern, bis ein entsprechender Abschlepper vor Ort war. Das war Alltag in Guatemala und passierte dauernd.
Aber auch dieses mal gelang es Willie, sich irgendwie durch zu schlängeln.