Der Ballspielplatz von Iximché.
Das nächste Ziel war die alte Mayastadt
Iximché.
Sie lag auf 2200 Metern Höhe.
Hier besichtigten wir zuerst das kleine Museum, wobei uns Emilio viel über die Kultur der Maya erzählte.
Danach schauten wir uns die erhaltenen und freigelegten alten Ruinen an. Das ganze Gelände war fast menschenleer und so konnten wir uns alles in Ruhe anschauen. Ganz was anderes als in touristisch erschlossenen Ländern, wo man kaum ein Foto machen konnte, weil immer jemand im Weg stand.
Allein im Restaurant unter Guatemalteken.
Gegen 16 Uhr erreichten wir dann
Chichicastenango und unser
Hotel Mayan Inn. Kaum hatten wir unser Zimmer bezogen, setzte wieder Regen ein.
Für den Abend hatten wir uns zum Abendessen in einem einheimischen Restaurant mit Emilio und Oskar verabredet, da der Inhaber ein guter Freund von ihm sei. Das Restaurant in der ersten Etage eines Hauses in der Altstadt war fuß läufig erreichbar, aber als wir dort ankamen, war es geschlossen. Kein Problem. Emilio klopfte bei der Familie an die Tür, und wurde herzlich empfangen. Sofort schloss man für uns das Restaurant auf und wir gingen hinein. Es war völlig unaufgeräumt seit scheinbar einer Feier und Kinderspielzeug lag auf dem Boden herum.
Der Wirt erklärte uns, das er derzeit aber nur Tapas mit Huhn oder Rind anbieten könnte. Was anderes sei nicht da. Wir bestellten, und seine Frau begab sich in die Küche und heizte den Ofen an.
Tatsächlich hatten wir das ganze Restaurant für uns und das Essen war nicht übel und total preiswert.
Zurück im Hotel gingen wir noch einen Tee trinken und danach dann Duschen und ins Bett.
Besuch in einer Trachtenschneiderei.
4.Tag (Do)
Um 7 Uhr gab es Frühstück mit unserem Reiseleiter zusammen im Restaurant des Hotels, dass auf der anderen Straßenseite lag. Es gab die Auswahl zwischen Lokal oder Continental. Wir beide entschieden uns für Continental mit Toast und Marmelade. Dazu Kaffee und Tee. Danach brachten wir die Koffer zur Rezeption, wo sie bis zur Abfahrt eingelagert wurden, denn am heutigen Tag stand die Erkundung der Stadt zu Fuß an.
Emilio führte uns zunächst ein Stück die Straße hinunter und in einen Hinterhof. Überall lag Müll und irgend welcher Krempel dort herum und aus den Fenstern waren Hundegebell und Kinderstimmen zu hören. Ganz hinten im Hinterhof lag ein kleines, altes Haus, vor dessen Tür eine Frau gerade den Abwasch machte. Emilio begrüßte Sie und nun kam auch ein Mann aus dem Haus. Hier befand sich ein 3-Mann Familienbetrieb, der im ganzen Land bekannt war, denn hier wurden kunstvolle Trachten für traditionelle Feste geschneidert. Wir konnten den kleinen Betrieb besichtigen und es war der Wahnsinn, wie hier mit viel Handwerkskunst gearbeitet wurde. Manche Tracht dauerte bis zu einem Monat Anfertigungszeit und war dann auch recht teuer. Alles wurde in Einzelanfertigung auf Bestellung gemacht.
Auf dem Friedhof von Chichicastenango. Ein schlafender Landstreicher.
Danach ging es zum Friedhof. Die ganze Stadt bestand aus Wegen die entweder steil bergab oder eben steil bergauf führten. Und das auf eine Höhe von ca. 2000 Metern. Das war alles nicht Einfach und mir blieb die Luft weg. Susanne hatte dafür Probleme mit dem Knie, wenn es bergab ging.
Der Friedhof war aber schon sehr interessant. Er bestand aus unzähligen, oberirdischen Gruften, die in bunten Farben bemalt waren. Ebenso gab es auch betonierte Einzelgräber, aber alles oberirdisch. Wenn bei einer Gruft ein neuer Verstorbener hinzu kam, wurde eben eine Etage drauf gebaut. In Guatemala kaufte man so eine Parzelle Land auf dem Friedhof für immer. Daher gab es auch Gräber, die immer weiter verfielen, da sich keiner mehr drum kümmerte. In einer entdeckten wir sogar einen schlafenden Landstreicher. Auch die Maya-Kultur war dort in Form von Opferstellen zu finden, wo Feuer gemacht wurde und Blumen mit einer Art Zuckerlösung für die Götter verbrannt wurden. Dadurch zog ein süßlicher Duft über den ganzen Friedhof, denn irgend jemand eigentlich ständig dort zu Ehren eines Verstorbenen dort ein Feuer entzündete.
Diese Art Feuerstellen sollten wir später noch im ganzen Land sehen. Auch in Kirchen gab es welche. So sehr war hier der Götterglaube mit dem Christentum zusammen gewachsen.
Auf dem Markt von Chichicastenango.
Im Anschluss an den Friedhofsbesuch ging es nun wieder steil bergauf in die City, wo an diesem Tag Markttag war. Wir bummelten über den Markt und schauten uns auch zwei sehr alte Kirchen an, die noch die Spanier gebaut hatten. Auch in diesen gab es die erwähnten Feuerstellen.
Im Anschluss besichtigten wir noch den Gemüsemarkt, der in einer Halle stadtfand. Hierzu konnten wir von einem Umlaufenden Gang von Oben auf das geschehen blicken. Es gab viel frisches Gemüse aller Art, und so manche Frucht, die uns völlig unbekannt war. Eigentlich wollte unser Reiseleiter, dass wir noch ein wenig allen durch den Markt liefen und uns dann in 45 Minuten trafen, aber wir waren kaputt und wollten lieber sofort zum Hotel zurück. Vom Laufen hatten wir für heute genug. Auf dem Rückweg kauften wir und noch einen Magnetpin für den heimischen Kühlschrank. Er kostete 30 Quetzal (Kurs 1:7,5), also 4 Euro.
Geld hatten wir übrigens bereits morgens im Hotel in Guatemala City gewechselt. Der mögliche Höchstbetrag waren 200 Euro, was aber auch reichte, da wir unterwegs meist mit Kreditkarte bezahlten, was problemlos möglich war.
Kirche von Santo Tomás, einer der imposantesten Kirchen Guatemalas.
Im Hotel trafen wir dann auf unsere ab nächstem Montag Mitreisenden, die auch hier untergekommen waren und deren Fahrer Willie, der gleichzeitig ihr Reiseführer war. Es war ein Paar aus San Francisco in unserem Alter und sehr nett. Sie waren auch schon in Berlin und am Mittelrhein gewesen und auch viel gereist. Sie sprachen zwar nur Englisch, aber das sollte kein Problem sein.
Emilio rief Oscar an, und bald stand er mit dem Bus vor der Tür. Die Koffer wurden verladen und die Fahrt ging weiter in die Berge auf über 3000 Meter. Unterwegs gab es viel Nebel und Regen so viele enge Serpentinen. Auch gab es einen Stau von 20 Minuten, weil ein Sattelzugfahrer sich in einer Kurve scheinbar überschätzt hatte und dabei den Sattelzug umgekippt hatte.
Unterwegs besichtigten wir dann noch eine bunt bemalte Kirche im Bergdorf Santo Tomás, die derzeit leider geschlossen war. Anschließend fuhren wir in einen anderen Ort um die älteste Kirche Guatemalas von 1524 zu besichtigen. Da eine Frau gerade alles für eine Hochzeit am nächsten Tag vorbereitete, konnten wir auch das Innere besichtigen. Es war sehr interessant, aber langsam hatten wir genug von den ganzen alten spanischen Kirchen.