Schulbesuch
Morgens nach dem Frühstück brachen wir auf über die herrlicher Panorama-Strecke des Tekeze Tals nach Axum (laut Reisebeschreibung).
Es waren zwar nur 290 Kilometer, aber die Strasse durch die Berge wurde gerade erst asphaltiert.
Bis diese mal fertig ist, wird es sicher noch viele Jahre dauern und dann ist der Anfang bestimmt schon wieder kaputt.
Gegen Mittag machten wir einen Halt an einer Schule und besichtigten diese.
Die Kinder hatten scheinbar selten mal Besuch europäischer Reisegruppen und so hatten sie dementsprechend viel Spass.
Natürlich freuten sie sich auch über die Hefte und Kugelschreiber, die wir unter ihnen verteilten.
Am Nachmittag machten wir um ca. 16 Uhr eine weitere Pause an einem kleinen Restaurant.
Das Essen war Inklusive.
So erreichten wir Axum gegen 18 Uhr und bezogen unser neues
Hotel Arc, eine dere schlimmsten Bruchbuden auf unserer Rundreise.
Am Abend erhielt ich von Edna eine Unterarmkrücke, die sie irgendwo geliehen hatte. Wie aus den 50ern.
Mit nur einer konnte ich aber nicht von Zimmer an die Bar im Erdgeschoss humpeln und war somit weiterhin auf Hilfe angewiesen.
Stelenpark Axum
Morgens um 9 Uhr starteteten wir dann am nächsten Tag unsere Besitigungstour durch das historische
Axum.
Zuerst fuhren wir zu dem Stelenpark. Die Bauzeit kann nicht mehr wirklich Datiert werden, aber es handelt sich hier um uralte Reste vom antiken Axum, Grabsäulen vornehmer Personen, die zur Zeit der ersten Christen hier gelebt haben.
Die höchste, 33 Meter hohe und 517 Tonnen schwere, Stele zerbrach vermutlich schon bei ihrer Errichtung.
Die zweithöchste, 25 m hohe Stele (Obelisk von Axum) wurde während der italienischen Besatzung 1937 entwendet, in Rom aufgebaut und, trotz äthiopischer Proteste, erst im April 2005 zurückgegeben und im September 2008 wiederaufgerichtet.
Kleinere Exemplare haben bis heute aufrecht der Zeit getrotzt.
Ich konnte ja leider nicht mit durch die Ruinen laufen und blieb im Bus, aber der Fahrer brachte den Bus in eine gute Position, damit ich doch wenigstens einige Fotos machen konnte.
St. Mary Kirche
Der nächste Historische Ort , den wir besichtigten, war die
St. Mary Kirche.
Es wird vermutet, dass die ursprüngliche Kirche während der Herrschaft von Ezana, dem ersten christlichen Kaiser des Aksumitischen Reiches, im 4. Jahrhundert gebaut wurde. Die ursprüngliche Kathedrale im aksumitischen Stil umfasste den gesamten Sockel, auf den die Freitreppe hinauf führt.
Seit der Gründung wurde die Kirche mindestens zweimal zerstört und wieder aufgebaut. In ihrer heutigen Form im frühen Gonder-Stil wurde sie unter Negus Fasilides (1632–1667) errichtet. In die Kirche hatten nur Männer Zutritt.
1950 baute Kaiser Haile Selassie neben der alten eine neue moderne Kirche, die für Männer und Frauen geöffnet ist.
Dem Glauben der äthiopisch-orthodoxen Christen zufolge wird in der Kapelle neben der Hauptkirche St. Maria von Zion einer der wichtigsten biblischen Artefakte, die Bundeslade aufbewahrt.
Der Überlieferung zufolge kam sie mit Menelik I. nach Äthiopien, nachdem dieser seinen Vater, König Salomo besucht hatte.
Leider hat nur ein einziger Priester die Erlaubnis, die Bundeslade zu bewachen.
Schade. Ich hätte sie gerne mal mit eigenen Augen gesehen und die Berührung hätte mich sicher sofort geheilt.
So blieb aber die Wand und die Tür für uns die Grenze (...und ich dachte bisher, die Bundeslade steht in einem Geheimlager in den USA, siehe Indiana Jones).
Kaffeezerenonie
Anschliessend ging es zu einer Kaffeezerenonie. Da ich ja nicht hin laufen konnte, wurde ich kurzerhand von zwei einheimischen dort hin getragen. Kaffee, auf amharisch Buna, hat in Äthiopien einen besonderen Stellenwert. Überall sieht man Menschen Kaffee zubereiten und trinken. Die traditionelle Kaffeezeremonie ist fester Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens in Äthiopien und wird bis zu dreimal am Tag durchgeführt.
Die Zeremonie beginnt mit dem Waschen des grünen Rohkaffees. Anschließend kommen die gewaschenen Bohnen in eine leicht gewölbte Metallschale. Diese dient als Pfanne zum Rösten des Kaffees. Auf dem Boden steht ein kleiner Ofen mit Kohle.
Die gerösteten Bohnen werden jetzt in einer Art Mörser zu feinem Kaffeemehl zerstoßen. Währenddessen wird auf der Feuerstelle in einem Kessel Wasser erhitzt. Das feine Kaffeemehl wird als erstes in die Jabana gegeben. Anschließend wird der Kaffee mit dem heißen Wasser aufgegossen.
Der Kaffee bis zu dreimal aufgebrüht. Die erste Tasse Kaffee, ‘Arbol’ genannt, ist die kräftigste und vollste im Geschmack. ‘Tona’, die zweite Tasse sowie ‘Bereka’, die dritte Tasse werden aus dem bereits in der Jabana vorhandenen Kaffeemehl gebrüht und sind daher schwächer im Geschmack.
Zur Mittagspause fuhren wir zurück in unser Hotel, wo wir 1,5 Sunden aufenthalt hatten.
Also Zeit für ein Bier...
Nachmittags um 14:30 ging es dann zum zweiten Teil der Erkundung der Sehenswürdigkeiten von Axum.
Unser erstes Ziel war das Grab des König Kalebs.
Anschliessend besichtigten wir Ruinen des Palastes der Königin von Saba.
Unter Archeologen sind die angeblichen Paläste jedoch umstritten.
Tatsächlich wurden 2008 zwei Paläste aus dem 10. Jahrhundert gefunden. Zeitweise könnte hier auch die Bundeslade aufbewahrt worden sein. Einen eindeutigen archäologischen Nachweis ihrer Existenz bleibt die Königin von Saba bis heute aber schuldig.
Unser Abendessen hatten wir beide dann im Hotel Ark, da ich ja noch immer nicht laufen konnte.
Dazu gab es Dashin Bier zur Schmerzbetäubung.
Ich schnitzte abends noch an Gips herum, da er für Blutblasen gesorgt hatte und wir gingen dann früh zu Bett