Der Dschungeltempel Ta Phrom
Unser zweiter Tag in den Tempeln von Angkor begann.
Bereits morgens um 7:30 Uhr brachen wir mit einem Rudel TukTuks auf.
Jedes TukTuk war mit bis zu 4 Personen besetzt.
Ein Nummernschild hatte übrigens nur das Moped, aber nicht der Personenanhänger.
Beleuchtung war irrelevant und wird in Europa auch überbewertet.
Die Tour sollte uns heute zu sieben Tempelanlagen führen.
Das erste Ziel war der Dschungeltempel
Ta Phrom.
Er nimmt eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren beschlossen, einen Tempel in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist, die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen.
Auch durch den Film "
Lara Croft-Tomb Raider" erlangte der Tempel einiges an Bekanntheit.
Bayon
Danach brachten uns die TukTuks zum Osttor von
Angkor Thom.
Durch das Tor fuhren wir in die gigantische Tempelstadt zum
Bayon Tempel.
Der Bayon ist neben dem Angkor Wat die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage in Angkor und vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen aus Stein gemeißelten Gesichtern berühmt.
Ursprünglich betrug die Anzahl der Türme 49 (andere Rekonstruktionen gehen von 54 aus), von denen heute nur noch 37, zum Teil wiedererrichtete, stehen. Auf den meisten Türmen sind vier Gesichter zu sehen die nach den vier Haupthimmelsrichtungen ausgerichtet sind, während manche nur zwei oder drei tragen.
Insgesamt beträgt die Anzahl der Gesichter rund 200.
Ein kleinen Stein vom Bayon ist zufällig in meiner Fototasche gelandet und mit nach Deutschland gekommen.
Daher fürchte ich, es wird nie gelingen, den wundervollen Tempel komplett wieder aufzubauen.
Der Stein ist allerdings nur einen Quadratzentimeter gross...
Die Terrasse der Elefanten
Als nächstes gingen wir zum Tempel
Baphuon, der Mitte des 11. Jahrhunderts zu Ehren des Hindu-Gottes Shiva erbaut wurde. Der mächtige Tempel ist somit älter als Angkor Thom.
Unser nächstes Ziel in Angkor Thom war die
Terrasse der Elefanten.
Die Terrasse wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut.
Sie besteht aus drei unterschiedlich hohen Plattformen, zu der fünf Treppen führen.
Die Darstellungen von Elefanten und einer großen Elefantenjagd gaben der Terrasse ihren Namen.
Von der Terrasse aus war es nur ein kurzer Fußweg zum Tempel
Phimeanakas.
Er wurde vermutlich im 11. Jahrhundert errichtet und man vermutet, dass er früher eine mit Gold überzogene Kuppel trug.
Wir gingen zurück zur Elefantenterasse und von dort aus weiter zur
Terrasse des Lepra-Königs. Auf der Terrasse fanden früher wahrscheinlich rituelle Verbrennungen von Leichnamen der Königsfamilie und hoher Würdenträger statt. An der Terrasse befanden sich wunderschöne und gut erhaltene Reliefs.
Mittagspause in einem kleinen Restaurant gegenüber von Angkor Wat
Es war ein extrem heisser Tag, und wir waren froh, das wir nun eine Mittagspause einlegen wollten. So gingen wir zu den wartenden TukTuks, deren Fahrer inzwischen eine Kühlbox mit kalten Getränken gefüllt hatten.
Wasser, Bier und Cola waren in unseren Bussen und TukTuks immer kostenlos und wurden vom Veranstalter bezahlt. Wir verliessen Angkor Thom und fuhren zu einem kleinen Restaurant gegenüber des Hauptzugangs zu Angkor Wat. Hier stärkten wir uns für die Besichtigungen rund um Angkor am Nachmittag.
Mit unserem Reiseleiter diskutierten wir dabei über die Politik des Landes und erfuhren, dass noch immer viele der roten Khmer noch immer in der Regierung vertreten waren und das Land noch immer ein Pulverfass sei.
Auch sprachen wir über den Tourismus. Die meissen Touristen kamen aus Asiaten.
Die koreanischen und japanischen Reisegruppen waren nicht zu übersehen und immer mit etwa 50 Personen unterwegs. Ihre Reiseleiter trugen daher Headsets und Lautsprecher am Gürtel. Die Reisenden waren an ihren gleichen T-Shirts und den als Fotoapparat verwendeten IPads zu erkennen. Auch erklärte er uns, dass im Laufe der Zeit leider viele Statuen und Reliefs verschwunden sind. Sie wurden gestohlen und in das Ausland geschmuggelt, wo sie an reiche Sammler verkauft wurden. In Museen von Phnom Pen und Paris würden aber auch noch einige Figuren stehen.
Noch heute würden Kunstraube vorkommen, obwohl alle Tempel von Angkor sehr gut bewacht würden.
Der Tempel Preah Khan („Heiliges Schwert“)
Nach dem Mittagessen machten wir uns mit den TukTuks wieder auf den Weg zu weiteren Besichtigungen.
Wir fuhren nochmals von Süden nach Norden durch Angkor Thom und besuchten den nördlich von Angkor Thom gelegenen Tempel
Preah Khan („Heiliges Schwert“). Es ist vermutlich das Relikt einer provisorischen Angkor-Hauptstadt. Er wurde von Jayavarman VII im späten 12. Jahrhundert in Erinnerung an seinen Vater erbaut.
Preah Khan war weit mehr als ein Tempel: eine Stadt von beachtlicher Größe. Nach fast einem Jahrtausend sind die Holzbauten allerdings spurlos verschwunden. Wie in Angkor Thom.
Danach ging es zu dem Tempel
Baksei Chamkrong, zu deutsch „Vogel mit schützenden Flügeln“.
Er liegt auf dem Weg zwischen dem Südtor von Angkor Thom und Angkor Wat.
Ein kleiner, im 10. Jahrhundert erbauter, Shiva geweihter Pyramidentempel.
Gegen 16:30 Uhr erreichten wir durchgeschwitzt und geschafft unser Hotel in Siam Reap.
Also erst mal wieder Duschen und ein wenig erholen.
Abendspaziergang über die Märkte von Siam Reap
Um 18 Uhr trafen wir uns mit Sabine und Holger und nahmen uns wieder ein TukTuk in die City von Siam Reap.
Dort erkundeten wir weitere, überdachte Märkte und gingen danach in einem indischen Restaurant essen.
Kaum hatten wir uns hingesetzt, viel der Strom in dem Häuserblock aus.
Es wurden Kerzen gebracht und man versicherte uns, das es höchstens 10 Minuten dauern würde.
Die Küche kochte sowieso mit Gas, also alles kein Problem.
Nur die Ventilatoren funktionierten natürlich nicht mehr.
Wir liessen uns durch solch eine kleine Panne nicht aus der Ruhe bringen und verzehrten unser Abendessen.
Pünktlich, als wir nach dem Essen den Laden verlassen wollten ging der Stom wieder an.
Danach schlenderten wir über die Barmeile der Stadt, begleiten von den üblichen Rufen wie: "Do you need a TukTuk or Massage? veary cheap!". Angeblich wird Prostitution in Kambodscha auch nicht geduldet, aber auf der Barmeile hatten wir einen etwas anderen Eindruck. In einer Bar tranken wir dann noch einen Absacker, beobachteten die Leute auf der Strasse und fuhren danach wieder mit einem TukTuk zum Hotel.