Das Dorf "Ban Sayoudom"
Die kurvenreiche N7 ist zwar grösstenteils asphaltiert, aber nicht einfach zu befahren. Leitplanken, Nothaltebuchten oder so etwas kennt man in Laos nicht.
Wenn ein Fahrzeug liegenbleibt, legt man ein paar abgebrochene Sträucher als Warndreieck auf die Strasse.
Es herrscht aber auch nicht viel Verkehr. Alle 15 Minuten trifft man höchstens auf ein anderes Fahrzeug.
Meistens einen LKW.
Die Fahrt führte die meiste Zeit durch dichten Regenwald.
Vor einem kleinen Dorf machte der Bus halt und wir stiegen aus, um das Dorf zu Fuß zu erkunden.
Wir wurden von den einheimischen Bergbauern freundlich gegrüsst und waren die Attraktion die Kinder.
Hier kommt es scheinbar höchst selten vor, dass 19 Langnasen im Dorf anhalten und überall herumlaufen.
Unser Reiseleiter konnte uns viel über das Leben der Bergbauern erzählen und dolmetschte auch für uns, Wenn wir jemanden etwas fragen wollten.
Reifenpanne auf der N7
Einige Kilometer später hielt Peng den Reisebus hinter einer Serpentine auf freier strecke an.
Schnell fanden wir heraus warum: Unser Reifen vorne rechts war platt.
Eigentlich kein Problem, einen Reservereifen hatten wir an Bord.
Fünf der sechs Radmuttern gaben sich auch bald der Gewalt von Steckschlüssel, Hammer und einem langen Rohr geschlagen. Nur eine nicht.
Auch mit vereinten Kräften war sie nicht los zu bekommen.
Leider konnten wir ja nicht den ADAC rufen, also versuchten wir fast zwei Stunden alles mögliche und auch unmögliche.
Selbst der Mast eines Verkehrsschildes, den wir als Verlängerung zu verwenden versuchten, knickte ab.
Fast 1,5 Stunden waren inzwischen vergangen.
Irgendwann kam ein voll besetzter Kleinbus vorbei, den wir anhielten.
Der Fahrer war bereit, im das nächste Dorf seine Passagiere abzuladen und uns dann in das nächste Dorf mit einem Restaurant zu fahren.
LKW-Unfall auf der N7
Gerade, als der leeren Kleinbus wieder da war machte es plötzlich KNACK und die Schraube war los.
Da der Kleinbus nun schon mal da war und der Fahrer sich solche Mühe gemacht hatte, lies ein groser Teil von uns sich von ihm in den nächsten grösseren Ort bringen.
Die anderen wechselten inzwischen das Rad und wollten uns im Dorf treffen.
In dem Ort angekommen, stürmten wir direkt das einzige Restaurant. Dieses war allerdings gerade von einer grossen, Französischen Reisegruppe besetzt worden, so dass die Küche hoffnungslos überlastet war.
Egal, Hauptsache es gab genug kaltes Bier.
Bald hatte es auch unser Bus in das Dorf geschafft und wir fuhren weiter.
Aber nicht all zu weit: Ein Paar abgerissene Büsche lagen auf der Strasse und wir hielten wieder mal auf freier Strecke an.
Dieses mal hatte sich ein Laster bei einer Serpentine verschätzt und dabei seinen Wagen zerlegt.
Vang Vieng
Es waren aber bereits andere LKW-Fahrer und Leute aus dem Dorf mit Kettenzügen vor Ort und bald war das Wrack von der Strasse gezerrt, so dass wir vorbei konnten.
Eigentlich wollten wir Vang Vieng am Nachmittag erreicht haben, aber es war uns schon jetzt klar, dass wir es erst gegen Abend schaffen würden.
Vang Vieng ist wahrscheinlich der touristisch erschlossenste Ort von ganz Laos.
Es ist die Hochburg der Backpacker aus allen Ländern und an jeder Ecke der Stadt gibt es Pizza, Bars mit "free WIFI", Shops, Tatoo-Studios und billige Absteigen.
Hier ist immer die ganze Nacht was los.
Wir erreichten das
Thavisouk Hotel um 19:30 Uhr im dunklen.
Schnell bezogen wir unsere Zimmer und liefen dann erstmal in die nahe City, um etwas zu essen.
Ich hatte eine Pizza mit Thunfisch und Ei, Susanne hatte gelbe Nudeln mit Huhn (dazu kostenloses WIFI).
Um 12:00 Uhr lagen wir endlich im Bett, nach dem wir noch geduscht hatten.
Mit Longtails über den Nam Xong
Unser Hotel hatte eine überdachte Terrasse direkt am Nam Xong Fluss mit tollem Ausblick.
Dort wurde uns das Frühstück serviert. Es war schlecht und mager wie immer: Spiegelei und Brot mit Marmelade.
Wir hatten für diesen Morgen eine Extratour vor, die nicht im Programm enthalten war:
Mit je 2 Personen einem kleinen Longtail-Boot eine Stunde den Nam Xong Fluss entlang fahren.
Der Spass kostete 80.000 Kip pro Boot, also 4 Euro pro (Lang)Nase.
Um 8:00 Uhr fuhr Peng den Bus vor und Hieng lies alle, die mitmachen wollten, einsteigen.
Wir fuhren etwa 150 Meter, und durften wieder aussteigen und von dort zum Anleger gehen.
Hieng und Peng hatten ihren Spass daran, uns verarscht zu haben.
Wir bestiegen vorsichtig die kleinen und wackeligen Boote, die sehr tief im Wasser lagen und fuhren Flussaufwärts.
Mit hohem Tempo rauschten wir mit den flachen Longtails über den sehr seichten Fluss, wobei wir gelegentlich Fußgängern ausweichen mussten, die den Fluss durchquerten.
Blick von der Höhle "Tham Chang"
Irgendwann drehten wir um und fuhren den Fluss wieder Stromabwärts.
An dem Park vor der Tropfsteinhöhle "Tham Chang" liessen wir uns am Ufer absetzen.
Hier trafen wir auch die Leute aus der Gruppe, die die Bootsfahrt nicht mitgemacht hatten.
Peng hatte sie inzwischen mit dem Bus hier her gefahren.
Zu der Tropfsteinhöhle ging es von dem Park aus etwa 200 Stufen steil bergauf.
Alle Stufen hatten irgendwie unterschiedliche Höhen und Breiten.
Daher musste man bei jedem Schnitt aufpassen, um nicht zu stolpern.
Dazu machte die übliche Hitze den Auf- und Abstieg sehr anstrengend.
Die Höhle "Tham Chang" hat eine Länge von etwa 2,5 Kilometern, von denen aber nur ein Teil begehbar ist.
Auf dem höchsten Punkt gibt es einen natürlichen Balkon, Von dem aus man eine herrliche Aussicht über den Fluss und die Stadt Vang Vieng hat.
Nach einer kleinen Mittagspause bestiegen wir wieder unseren Bus und die Reise ging weiter.